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WR: Frauenfußball : „Noch weiter ausbaufähig“

Quelle: derwesten.de, 18.01.2011
 
Beim Damen-Cup der SG Massen trat Gastgeber SGM mit zwei Teams an.
 
Geschafft. Turnierorganisator Karsten Eibel atmet auf. Der 8. Damen-Winter-Cup der Sportgemeinschaft Massen, Deutschlands größtes Hallenfußball-Turnier für Frauen-Mannschaften auf Kunstrasen, ist beendet. Zwei Tage Veranstaltung, 48 Mannschaften aus ganz Deutschland im Einsatz, 240 Spiele auf sechs Hallenplätzen, eine gute Zuschauerresonanz, rund 600 Personen, Spielerinnen, Trainer, Betreuer, tummelten sich im Unnaer SoccerTreff – und am Ende hatte der frühere Deutsche Meister Sportfreunde Siegen gewonnen.

Vergessen die Mammutarbeit im Vorfeld des Turniers. Karsten Eibel war einfach nur happy. Rund ein halbes Jahr vor dieser Veranstaltung hatte er den Hebel dafür umgelegt, seine Arbeit begonnen. Rund 300 Mails verschickt, etwa 1500 Vereine kontaktiert, deutschlandweit. „Unsere Zielgruppe sind Clubs aus dem gesamten Bundesgebiet, also Hamburg, München, Bremen, Frankfurt und aus den neuen Bundesländern.“ Hochtrabend, beileibe nicht. Denn: gegen Vereine aus der näheren Umgebung muss seine SGM ohnehin im Ligabetrieb antreten. „Auf dem Turnier sieht man halt andere Gesichter.“ Bei der 8. Auflage waren Teams aus Berlin (Union), Hamburg (Bramfeld), Bremen (Werder) und Kaufbeuren angereist, um nur einige der 48 Clubs aus dem Teilnehmerfeld zu nennen. Rund 400 Übernachtungen mussten gebucht werden. „Einige sind bereits schon Stammgäste und sagen auch gleich nach dem Turnier, dass sie wieder kommen möchten.“ Mittlerweile haben sich viele Kontakte aufgebaut, sind Freundschaften entstanden. Die beste Plattform bietet dazu die Players Night am Abend des ersten Turniertages, „wo sich die Spielerinnen bei Tanz und Musik amüsieren, Spaß haben und sich näher kommen.“

Geschmack gefunden, ein solches Turnier zu veranstalten, hatte Karsten Eibel - er trainiert seit Jahren die Massener Frauen – vor Jahren bei Trainingseinheiten in der Dortmunder SoccerWorld. Man sagte ihm dort Unterstützung zu und schon ging’s los. Das Teilnehmerfeld wuchs, die Räumlichen dort wurden zu klein und so führte der Weg in den Unnaer SoccerTreff. „Eine gute Zusammenarbeit“, lobt Eibel die Hallenbetreiber und auch der nächste Winter-Damen-Cup soll im Januar kommenden Jahres wiederum dort steigen.

Auf 48 Vereine ist das Turnier mittlerweile ausgelegt, „wir hätten noch viel mehr einladen können, allein 16 standen dieses Mal noch auf der Warteliste“, sagt Karsten Eibel, „aber zwei Tage und die sechs Spielfelder geben nicht mehr her und die Wartezeiten für die Mannschaften zwischen den Spielen sollen nicht noch größer werden.“ Auch der Turniermodus ist ein anderer: Es wird nicht gelost. „Wir stellen die Gruppen zusammen nach Kleinen und Großen und einem Herausforderer“, erläutert er. Und: Die Verlierer scheiden nicht automatisch aus, spielen in gesonderten Runden die Plätze bis 48 aus. Dass die ligahöchsten Clubs am Ende doch weit vorne zu finden waren, spricht für deren Klasse. Von der 2. Liga, Regional-, Verbands – und Landesliga bis hinunter zur Kreisliga reicht da die Spannbreite der Spielstärke.

Natürlich kann Karsten Eibel solch ein Mammutturnier nicht allein stemmen. „Anfänglich war das aber so“, schaut er zurück, „da kam zwischendurch auch mal der Gedanke aufzuhören.“ Aber, der Helferstab ist größer geworden, mittlerweile ist Gerd Glock, ein Trainerkollege, stärker an seiner Seite und noch einige mehr. „Und der Virus Frauenfußball lebt einfach in mir“, kann sich Eibel, der zwar kein offizielles Amt im Abteilungsvorstand der SG Massen bekleidet, sich aber als Abteilungsleiter Frauenfußball sieht, vorstellen, noch weitere Damen-Cups, im Winter wie auch im Sommer, zu veranstalten.

Die Unterstützung von Abteilungsleiter Reiner Heimeroth und dem Vorstand hat er. „Wir wollen, dass der Frauenfußball bei der SG Massen einen noch größeren Stellenwert erhält und der Damen-Cup ist noch ausbaufähig.“ Vor allem will der Massener Fußballchef jetzt einen Sponsor für das zweitägige Frauenfußball-Spektakel finden.